Teresa Platz
Anthropologie des Körpers
Vom Körper als Objekt zum Leib als Subjekt von Kultur
Berliner Beiträge zur Ethnologie [ISSN 1610-6768],
Bd. 10
Berlin 2006, 128 Seiten, € 24,00; ISBN 978-3-89998-085-1
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Bände der Reihe
Die leibliche Dimension des Sozialen wird noch immer aus
dem allgemeinen Verständnis von Kultur ausgeschlossen,
obwohl das Teilgebiet der Anthropologie des Körpers
in der Ethnologie seit den 1970ern besteht. Dies liegt im
kulturspezifischen 'cartesianischen Dualismus’
begründet, der Körper und Geist und damit Natur
und Kultur trennt und einander gegenüber stellt. Die
Anthropologie des Körpers folgt diesem Dualismus. Sie
analysiert den Körper als Objekt von Kultur. Körperbewegungen,
Körperflüssigkeiten, Körpermanipulationen,
Körperschmuck etc. werden als Repräsentationen
von Kultur verstanden. Das vorliegende Buch erläutert
dagegen die theoretischen Grundlagen der sogenannten Embodiment-Perspektive,
die Thomas Csordas für die Ethnologie aus den Theorien
des Philosophen Maurice Merleau-Ponty über Wahrnehmung
und des Ethnologen Pierre Bourdieu über den Habitus
entwickelt. Diese Perspektive überwindet den Dualismus
und begreift den Leib als Subjekt von Kultur. Der Leib spielt
die entscheidende Rolle beim Entstehen von Kultur: er generiert
das kulturelle Wissen, das ihn prägt. Mit Hilfe dieser
Perspektive wird ein anderes Verständnis von Kultur
möglich.
Über die Autorin:
Teresa Platz, geb. 1977 in Berlin; M. A. in Ethnologie an
der Freien Universität Berlin; ab Oktober 2006 PhD
an der Universität Durham, UK.