Hale Enayati
Die Garantie der individuellen Religionsfreiheit im Völkerrecht
unter besonderer Berücksichtigung der Stellung der
Bahá'í
Berliner Beiträge zum Völkerrecht, Bd.1
Berlin 2002, 275 Seiten, € 12,90; ISBN 978-3-934479-82-1
Zur
Buchreihe
Über das Buch:
Diese Arbeit möchte sich aus Anlass der Verfolgungen
die Frage stellen, welche Rechte das Völkerrecht derzeit
Anhängern einer Religion einräumt. Die Frage nach
völkerrechtlichen Bestimmungen zur individuellen Religionsfreiheit
ist für die Stellung der Bahá'í vor allem
auch deshalb sehr wichtig, da die Bahá'í heute
weltweit verbreitet sind, der
Bahá'í-Glaube jedoch in keinem Staat die dominierende
Religion darstellt. Deswegen stellt sich umso dringender
die Frage, ob die Staaten nicht zumindest durch völkerrechtliche
Bestimmungen angehalten werden können, den Bahá'í
Rechte und Freiheiten einzuräumen.
Auch der Iran hat sich auf völkerrechtlicher Ebene
dazu verpflichtet, seinen Bürgern die Menschenrechte
zu gewährleisten. Denn der Iran zählt zu den ursprünglichen
Mitgliedern der Vereinten Nationen, gehörte bei der
Abstimmung zur Annahme der Allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte durch die Generalversammlung am 10. Dezember
1948 zu seinen Befürwortern und ratifizierte am 24.
Juni 1975 vorbehaltlos sowohl den Internationalen Pakt über
bürgerliche und politische Rechte vom 19. Dezember
1966 als auch den Internationalen Pakt über wirtschaftliche,
soziale und kulturelle Rechte vom 19. Dezember 1966, um
an dieser Stelle nur die wichtigsten Aktivitäten des
Iran im Bereich der Menschenrechte zu nennen.
Im Rahmen dieser Arbeit sollen nicht nur das universelle
Völkerrecht, sondern auch die wichtigsten regionalen
Menschenrechtsabkommen untersucht werden. Dabei wird vorrangig
nach der individuellen Religionsfreiheit gefragt. Im ersten
Kapitel des 2. Teiles wird aber zuerst die Frage behandelt,
inwieweit das Völkerrecht überhaupt, neben den
individuellen Garantien, der Religionsgemeinschaft selber
kollektive Rechte einräumt. Außerdem wird bei
der Behandlung einzelner Verträge in verschiedenen
Fällen auf kollektive Rechte hingewiesen.
Über die Autorin:
Dr. Hale Enayati, geb. Abedian, Jahrgang 1977, Studium der
Rechtswissenschaften (1995 - 1999) an der Universität
Wien. Studium an der University of Missouri, Kansas City
(1999/2000), Tätigkeiten am Institut für Römisches
Recht und Antike Rechtsgeschichte, Universität Wien
(1996/1997) und am Lehrstuhl für Staatsrecht, Völker-
und Europarecht, Universität Potsdam (2000/2001). 2002
Promotion zum Dr. iur. an der Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg. Seit Dezember 2002 Erziehungszeit.
Das sagen die anderen:
„Die Autorin erarbeitet und erläutert
die die Religionsfreiheit betreffenden Artikel völkerrechtlicher
Konventionen und Verträge. Dieser Abschnitt beinhaltet
eine umfassende und flüssig zu lesende Bearbeitung
der Religionsfreiheit, die einen nichts vermissen lässt.
Aufgrund der übersichtlichen Gliederung und das klaren
Aufbaus dient dieser Teil der Arbeit auch als Nachschlagewerk,
da es dem Leser ohne Weiteres möglich ist, die Anmerkungen
der Verfasserin zu bestimmten Aspekten der Religionsfreiheit
zu finden.“
„(…) ist der Verfasserin zu bescheinigen,
dass ihr eine sehr interessante und lesenswerte Darstellung
gelungen ist. Ein jeder, der sich mit der Problematik der
Menschenrechte in der islamischen Welt auseinandersetzt,
findet in diesem Werk eine umfassende Darstellung der Religionsfreiheit
aus völkerrechtlicher und muslimischer Perspektive.“
Holger Scheel in: German Yearbook of
International Law 46/2003, S. 780 f.