Miriam Benteler, Sabine Hanisch
Von Gaben und Beziehungen.
Zur kulturellen Bedeutung von Mitgift und Verwandtschaft
in Nordindien
Berliner Beiträge zur Ethnologie
[ISSN 1610-6768], Bd. 11
Berlin 2007, 257 Seiten, € 26,00; ISBN 978-3-89998-101-8
Weitere Bände der Reihe
Teil 1
Miriam Benteler
“Nothing but the sale of girls”?
Diskussion ethnologischer Literatur zu Mitgift in Nordindien
Teil 2
Sabine Hanisch
Verwandschaft in Nordindien
Anmerkung zu dem Entwurf von Louis Dumont im Rahmen seiner
Soziologie der Werte
Der vorliegende Band fasst zwei Beiträge zusammen,
die sich mit der ethnologischen Literatur zu Mitgift und
Verwandtschaft in Nordindien auseinandersetzen und deren
kulturelle Bedeutung herausarbeiten.
Die Studie ‘Nothing but the sale of girls?’
– Diskussion ethnologischer Literatur zu Mitgift in
Nordindien weist nach, dass das ökonomische Verständnis
von Mitgift, das sich in Gandhis Bezeichnung von Mitgift
als ‘nothing but the sale of girls’ widerspiegelt,
auch in ethnologischen Interpretationen von Mitgift vorherrscht.
Ein solches Verständnis wird, wie die Betrachtung der
Mitgift im Kontext des Gabentausches in Südasien zeigt,
dem Phänomen Mitgift jedoch nicht gerecht: Mitgift
ist nicht als Ware, sondern als Gabe zu verstehen, die gegeben
wird, um eine Beziehung zu schaffen.
Die Arbeit Verwandtschaft in Nordindien. Anmerkung
zu dem Entwurf von Louis Dumont im Rahmen seiner Soziologie
der Werte erläutert Dumonts These des pan-indischen
Musters der Verwandtschaft, das in den Heiratsregeln, dem
Verwandtschafts-Vokabular und dem Gabentausch manifestiert
ist und gleichermaßen als konzeptuelles Prinzip formuliert
werden kann:
Konsanguinität und Affinität müssen als Teil
des Beziehungsmusters der Ideen und Werte, der Ideologie,
betrachtet werden, welche die Gestalt der Verwandtschaftsordnung
in Indien formt, ebenso wie die der Kasten.
Über die Autorinnen:
Miriam Benteler, geb. 1978 in Paderborn;
M.A. in Ethnologie an der Freien Universität Berlin;
dort seit September 2006 Promotion; Preisträgerin des
Rudolf-Virchow-Förderpreises 2007
Sabine Hanisch, geb. 1978 in Kassel; M.A.
in Ethnologie an der Freien Universität Berlin; seit
Oktober 2006 Promotion an der Freien Universität Berlin