Helen Baykara-Krumme
Immigrant Families in Germany
Intergenerational Solidarity in Later Life
Beiträge zur Alterns- und Lebenslaufforschung
(Hrsg. Martin Kohli) [ISSN 1610-5745], Bd. 7
Berlin, Dezember 2008, 355 Seiten, English Language; € 29,80;
ISBN 978-3-89998-136-0
Zur
Buchreihe
About the book:
The research field of intergenerational relationships has
developed significantly over the past twenty years. In Germany,
however, the primary focus has been on the German-born population
so far. On the background of a remarkable aging process
in the migrant population and based on nation-wide data
of the German Aging Survey and the Socioeconomic Panel,
this book addresses intergenerational family resources of
first-generation migrants in Germany. Conceptualizations
of parent - adult child relationships in the sociological
fields of family and aging are linked to discussions about
family relationships in migration research. Following a
comparative perspective and an explanatory approach, this
book offers broad information about the similarities between
migrants and non-migrants regarding later-life family relationship
patterns as well as the uniquenesses to be observed in a
migration context.
Über das Buch:
Die Zahl der älteren Migranten nimmt seit einigen Jahren
in bemerkenswerter Weise zu. Ein zentraler Grund liegt in
der Einwanderungsgeschichte Deutschlands: Die große
Gruppe der Migranten, die vor 40 Jahren als sog. Gastarbeiter
einreisten, erreicht das Ruhestandsalter. Die Sozialpolitik
hat begonnen, sich auf die spezifischen Bedürfnisse
der älteren in Deutschland lebenden Migranten einzustellen.
Aber noch wissen wir sehr wenig über die Lebensumstände
dieser Menschen. Dies betrifft auch den Bereich der Familie.
Forschung zu Generationenbeziehungen bei Einheimischen konnte
zeigen, dass von einem Generationenkonflikt oder einer Krise
der Familie nicht die Rede sein kann. Wie aber sieht es
mit der intergenerationalen Solidarität bei Migranten
aus? In der Forschung wurde lange von einem erhöhten
intergenerationalen Konfliktpotenzial bei Migranten aufgrund
größerer kultureller Differenzen zwischen der
ersten und zweiten Migrantengeneration ausgegangen. Andererseits
existierte lange ein Bild von der „harmonischen Migranten(groß)familie“,
das vor allem auf der Annahme einer kulturell besonders
ausgeprägten Familienorientierung beruht, aber auch
(zusätzlich) eine Reaktion auf die Minoritätensituation
im Migrationskontext darstellen kann. Bisher wurde diesbezüglich
fast ausschließlich die junge Migrantenfamilie untersucht.
Erstmalig stehen mit dem Alterssurvey bundesweite Daten
zu Beziehungen zwischen erwachsenen Kindern und ihren Eltern
sowohl bei Migranten als auch bei Nichtmigranten zur Verfügung.
Die Ergebnisse der vergleichenden Analysen zu emotionaler
Nähe, Kontakthäufigkeit, gegenseitiger Unterstützung
oder Konflikt räumen mit so manchem Vorurteil auf:
Insgesamt sind sich Migranten und Nichtmigranten ähnlicher
als gemeinhin angenommen. Das Buch präsentiert die
Ergebnisse und untersucht die Ursachen für besonders
bemerkenswerte Unterschiede.
Über die Autorin
Dr. Helen Baykara-Krumme, born in 1975, received her Diploma
in Sociology from the Free University of Berlin in 2002.
She completed her doctorate in 2007 (FU Berlin). Currently
she is working as a Research Associate at the Technical
University of Chemnitz.